20.04.2018
<<< B: Gebäude Groß - Großbrand, Brädikow, Bergsiedlung >>>
Feuerwehren im Einsatz: |
Stadt Friesack, Brädikow, Wagenitz, Senzke, Zootzen, Paulinenaue, Retzow, Selbelang, Warsow |
Eingesetze Fahrzeuge: |
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Weitere Kräfte: |
- Rettungsdienst Landkreis HVL (1x RTW) - Polizei - Hauptamtsleiter Amt Friesack - Entstörungsdienst - Gasversorger - Entstörungsdienst - Stromversorger
- Stellv. Kreisbrandmeister - ELW
- GW Atemschutz (LK HVL / FF Falkensee)
- Stadtbrandmeister Stadt Nauen - ELW
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Details: |
Die Feuerwehr des Amtes Friesack wurde mit dem Stichwort "B: Gebäude Groß - Rauch aus Fenster" nach Brädikow alarmiert.
Bereits auf Anfahrt musste eine starke Rauchent- wicklung wahrgenommen werden.
Schnell war klar, dass hier ein massiver Lösch- einsatz notwendig wird.
So begannen die Wehren Brädikow und Warsow als erste Kräfte vor Ort mit dem Aufbau einer Löschwasserversorgung.
Diese wurde zunächst quer über ein Feld von einem ca. 300 Meter entfernten Hydranten aufgebaut.
Des Weiteren diente ein großer Pool auf einem benachbartem Grundstück als Löschwasserquelle. Von hier aus wurde auch ein erster Löschangriff mit einem C- und einem B-Rohr vorgenommen.
Vom TLF der FF Wagenitz wurde straßenseitig ein weiter Löschangriff mittels einem weiteren C- und einem B-Rohr entwickelt.
Zur Versorgung des TLFs wurde eine zweite ca. 160m- lange Schlauchstrecke von einem weiteren Hydranten auf der Bergsiedlung durch die Wehren Paulinenaue und Senzke aufgebaut.
Die FF Friesack übernahm die Brandbekämpfung mittels Drehleiter und HLF von der Hofseite.
Das SoTLF diente als Pufferspeicher für die ankom- menden Löschwasserleitungen.
Aufgrund der schnellen Brandausbreitung auf das komplette Gebäude konnte kein Innenangriff vor- genommen werden.
Die starke Rauchentwicklung sorgte dafür, dass nahe- zu an allen Strahlrohren schwerer Atemschutz getragen werden musste.
Trotz des sehr schnellen Aufbaus der Löschwasser- versorgung und des Einsatzes mehrerer Rohre von allen vier Hausseiten konnte nicht verhindert werden, dass das Haus wenige Minuten nach Alarmierung und Eintreffen der ersten Kräfte bereits in Vollbrand stand.
Die Löscharbeiten erforderten ein hohes Maß an Atem- schutzgeräteträgern sowie auch an Material und Technik.
Zur Unterstützung wurden zunächst die Wehren Zootzen, Retzow und Selbelang nachgefordert. Somit waren dann alle einsatzbereiten Wehren der Amtsfeuerwehr in diesem Einsatz gebunden.
Um trotzdem eine selbstständige taktische Einheit für evtl. Folgeeinsätze im Amtsbereich und weitere Atem- schutzgeräteträger vorzuhalten, wurde die Feuerwehr der Stadt Nauen ebenfalls nachalarmiert.
Des Weiteren wurde der Gerätewagen Atemschutz Landkreises Havelland zur Einsatzstelle beordert, um genügend Material-Reserven vor Ort zu haben.
Entstörungsdienste kümmerten sich um die Abstel- lung von Gas und Strom.
Aufgrund der Bausubstanz des Gebäudes entstand eine hohe und dichte Brandlast. Aus diesem Grund wurde im weiteren Verlauf auf den Einsatz von Netzmittel und Schaum umgestellt.
Hierfür kam die Schaumzumischanlage des HLF und spezielle Armaturen vom Nauener LF zum Ein- satz.
Da Teile des abgebrannten Dachstuhls einzustürzen drohten und damit eine Gefahr für die Einsatzkräfte bedeuteten, wurde die mit Hilfe des Friesacker RWs eingerissen.
Gegen 17 Uhr, also ca. 4 Stunden nach erster Alar- mierung, waren die letzten, bis dahin sichtbaren, Glut- nester abgelöscht.
Das Objekt wurde mit Hilfe einer Wärmebildkamera der Feuerwehr der Stadt Nauen von der Drehleiter aus abkontrolliert. Es konnten zunächst keine wei- teren Brandnester entdeckt werden.
Die Feuerwehr Brädikow übernahm die regelmäßige Brandwache bzw. Nachkontrolle.
Eine kurze Statistik zum Einsatz: - 61 Kameraden der Feuerwehr des Amtes Friesack - 11 Kameraden der Feuerwehr der Stadt Nauen - 2 Kameraden des Atemschutzzentrums - ca. 60.000 Liter Löschwasser - ca. 300 Liter Schaummittel - 47 B-Schläuche - 11 C-Schläuche - 17 Atemschutzgeräte
Großer Dank gilt den Brädikower Einwohnern, welche die Kameradinnen und Kameraden noch während des Einsatz mit Getränken und Essen versorgten.
Besonders belastend bei diesem Einsatz war die Tatsache, dass sich bei dem Gebäude um das Wohnhaus eines Kameraden der Amtsfeuerwehr handelte, welcher nicht nur in der Brädikower Wehr aktiv ist, sondern auch noch in Friesack seinen Dienst tut. Seine Familie und er hatten das Haus in monatelanger Arbeit saniert und ausgebaut. Sie hatten es nur wenige Wochen zuvor beziehen können.
Und auch hier ist die große Hilfsbereitschaft der Brä- dikower zu erwähnen und zu loben. Noch während die Löscharbeiten liefen, sammelten die ersten schon Sachen für die Familie zusammen und sie zunächst mit dem Nötigsten zu Versorgen.
Das Amt Friesack, die Gemeinde Wiesenaue und der Förderverein der Brädikower Feuerwehr haben eine Spendemöglichkeit eingerichtet. (Hier Klicken) |
Bilder (Julian Stähle):
Video (reportnet24):
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